Eine Donau-Flussfahrt

Jeder Läufer oder Radfahrer aus Ingolstadt ist bestimmt schon einmal am Donauufer entlang gelaufen oder geradelt. Der/die eine oder die andere mag sich dabei gefragt haben, wo das viele Wasser eigentlich her kommt. Um das herauszufinden habe ich das Wasser heuer im August einmal vom Anfang an bis nach Ingolstadt bei einer ‘Donau-Flussfahrt’ begleitet. Allerdings nicht auf dem Wasser, das wie bei jedem Fluss anfangs ja nur ein kleines Bächlein bildet, sondern neben her mit dem Radl.

Den Anfang der Donau habe ich in der Nähe von Furtwangen im Schwarzwald gefunden. Dorthin bin ich samt Fahrrad am Vormittag zunächst mit der Bahn gefahren. Weil aber zum Bahnhof in Furtwangen schon seit langer Zeit keine Züge mehr fahren, war in Donaueschingen Endstation. Am Nachmittag blieb dann noch genügend Zeit um die gut 80 km von dort aus bis zur Quelle, die offiziell ‘Ursprung’ heißt, und zurück zu radeln. Diese Strecke kann man entweder auf der Straße in Sichtweite des Flusses oder auf dem diesem noch näher gelegenen ‘Bregtal-Radweg’ zurücklegen, der so heißt weil die Donau hier noch ‘Breg’ genannt wird. Erst ab dem Zufluss der kleineren Brigach trägt sie ihren eigentlichen Namen. Kurz zuvor fließt sie noch durch Donaueschingen, wo man im Schlosspark die ‘symbolische Donauquelle’ besichtigen kann. Dabei handelt es sich um eine in kunstvolle Mauern eingefasste Quelle, deren Wasser in die Brigach fließt. Dort beginnt auch der ‘Donau-Radweg’, auf dem ich dem Fluss in den nächsten drei Tagen auf jeweils etwa 130 km langen Tagesetappen gefolgt bin.

Die erste führte mich bei heißem und sonnigem Wetter durch die schwäbische Alb bis nach Riedlingen. Dieser Abschnitt ist wohl der schönste des deutschen Teils, geprägt von herrlicher Landschaft mit grünen Hügeln, Wäldern, schroffen Felsen, verträumten Städtchen mit mittelalterlichem Charme und einer Überraschung: Nach gut einer Stunde auf dem Rad war das Wasser plötzlich verschwunden ! ‘Donauversinkung’ stand auf einem Schild neben dem trockenen Flussbett, das aber wenige Fahrminuten später wieder mit Wasser gefüllt war.

Am nächsten Tag konnte ich das stetige Anwachsen des Flusses beobachten, das vielleicht auch durch das Wasser begünstigt wurde, welches am Vormittag vom Himmel fiel. Nachdem ein Gewitter bei Ehingen trotz einer Stunde Abwarten nicht davonzog, kamen meine Regensachen zum Einsatz, die ich so wenigstens nicht umsonst mitgenommen hatte. Nach dem Passieren des höchsten Kirchturms der Welt in Ulm und wenig später auch der Bayerischen Landesgrenze setzte sich dann aber wieder die Sonne durch. Nur die Pfützen auf dem Radweg wollten nicht verschwinden. So ging es im Schlingerkurs um diese herum bis nach Gundelfingen.

Auf der Schlussetappe gelangte ich auf wieder trockenem Weg im Raum Donauwörth in bekannte Gefilde. Nach dem Überwinden der letzten Hügel danach war ein gemütliches Ausrollen möglich um bei sich allmählich wieder verdunkelndem Himmel noch vor dem Regen die Heimat zu erreichen.

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