Wasalauf in Schweden
Am 26.02.2025 machten sich Martin Blume und Sebastian Gutsche auf, um am seit 1922 veranstalteten Vasaloppet in Schweden teilzunehmen. Der Wasalauf ist eine der größten Skilanglaufveranstaltungen der Welt: 90 km in klassischer Technik.
Jedes Jahr gehen rund 16.000 Langlaufbegeisterter auf die Strecke. Bereits bei Ankunft waren unsere beiden Athleten schwer beeindruckt: die Dimension des Startbereichs, 42 nebeneinanderliegende Langlaufspuren und ein ca. 1,5 km langes Startgelände sorgten für eine leichte Anspannung. Nach der Startnummernausgabe trafen sich die beiden mit den beiden Freunden und Trainingspartnern Mia und Ralf von der RTG. Diese campierten seit einigen Tagen direkt in Mora an der Strecke. Überall roch es nach Skiwachs, Schaufensterpuppen trugen die Startnummern vergangener Jahre und die Leute philosophierten ,welche Präparation der Ski am schnellsten wäre.
Pünktlich um 8 Uhr wurden die Langläufer mit schwedischen Gesang und einem Gewehrschuss auf die 90 km geschickt. Bereits nach wenigen Metern war Stop and Go angesagt. Denn aus den 42 Spuren wurden nur noch 10 und es ging den ersten Berg des Tages hinauf. Für Martin und Sebastian hieß es warten. Nach 1:32 h war die Engstelle passiert und auf dem Bergplateau konnte man endlich etwas Gasgeben. Jedoch waren die Spuren der Loipe wegen der warmen Temperaturen und den vielen Startern nahezu nicht mehr existent. Dies macht es sehr anstrengend. Vorangetrieben durch langlaufbegeisteter Schweden die jeden Sportler in ihren Heja-Zonen (Grill oder Lagerfeuer, Schneewand-Windschutz, Musik uvm.) frenetisch anfeuerten, wurde Kilometer um Kilometer absolviert. Gut, dass es die Verpflegungsstationen gab: warme Isodrinks, Wasser, Tee, Brühe, Gebäck und Sebastians Highlight die schwedische Blåbärssoppa.
Nach 10 Stunden, 41 Minuten und 53 Sekunden erreichte Sebastian mit dem Jubel der Zuschauer nach vier Stürzen, mit Rückenschmerzen, erschöpft aber sichtlich glücklich das Ziel in Mora. Er belegte den 8915 Platz. Die Finisher Medaille war hart erarbeitet. Beim Verlassen des Zielbereichs erklang eine bekannte Stimme mit „Glückwunsch, Sebi du hast es geschafft“. Sebastian war etwas verdutzt, das Martin bereits im Ziel war und hat sich gedacht „Verdammt wie schnell war er, denn? Ich muss ja richtig viel Zeit am Start verloren haben“. Dann stellt sich leider heraus, das Martin in Evertsberg (45 km) über dem Timeout-Limit war und aus dem Rennen genommen wurde und den Rest der Strecke mit dem Bus zurücklegen musste. Nachdem trockene Klamotten angezogen waren, trafen sich Mia, Ralph (beide RTG) , Martin und Sebastian zu Wraps und alkoholfreiem Bier am Lagerfeuer. Es wurde noch die Erlebnisse des Tages ausgetauscht, bevor es dann für Martin und Sebastian mit dem Bus zurück nach Malung ging. Sebastian möchte sicher noch einmal testen, ob er die Strecke noch schneller schafft. Ob Martin einen erneuten Anlauf auf ein Finish anstrebt, wird die Zukunft zeigen. Trotz aller Strapazen gibt es ein Fazit: „Es war ein geiler Trip“.